Veröffentlicht am: 21.08.2014
iPhone 6 – nur Evolution oder wieder Revolution?
Was hat das neue iPhone mit Innovationsmanagement zu tun? Eine Überlegung von Markus Hollermann.
Sind sie innovativ oder tun sie auch nur so?
Es ist bald wieder soweit – Menschen werden auf den nassen Straßen übernachten, lange Schlangen in der Kälte vor den wenigen Geschäften warten und der Kampf um eines der seltenen Heilsbringer sicherlich Ellbogeneinsatz einfordern. Was klingt wie ein schon zu oft gesehenes Apokalypsen-Kino-Drama, ist „nur“ der Verkaufsstart des neuen Apple iPhones. Die Version Nummer 6, eigentlich eher Nummer 8, da das vierte und fünfte Modell mit den Kürzeln S und C wiedergeboren wurden, soll anscheinend Anfang (9.?) September 2014 auf den Markt kommen.
Ist das neu oder kann das weg?
Hier stellt sich vielen die Frage: was ist dran am neuen Apple Flaggschiff? In den letzten Jahren wurden m.E. viele Apple-Anhänger enttäuscht. Sicherlich waren einige interessante Optimierungen enthalten, bspw. Siris Schlagfertigkeit und der Fingersensor, doch einen richtigen AHA-OHH-Effekt hatten die Apple-Systeme lange nicht mehr. Liest man durch die gängigen Tech-Websites, bekommt man einen ersten Eindruck über die Erwartungen und Gerüchte rund um das Früchtchen. Anbei zwei, meiner Meinung nach, innovative Gadgets bzw. Techniken die das iPhone, hinsichtlich technischer Neuerung als auch vom neuen Service bzw. Markt, wirklich besonders machen würden. Hier sei die mögliche Kombination von Solarzellen und Touchscreen genannt. Diverse Hinweise sind hierzu im Netz zu finden und überdies sind Patente von Apple eingereicht bzw. im Mai diesen Jahres publik geworden. Neben dieser möglichen technischen Innovation hat Apple auch einen neuen Markt im Visier: health care technology. Dem großen Erfolg von Fitness-Apps (bspw. Runtastic) folgt demnächst wohl eine Welle von health monitoring Apps und in Zukunft sicherlich auch entsprechende Geräte (iWatch). Apple hat mit dem HealthKit bereits eine entsprechende App im Portfolio und auch die Kooperationen mit verschiedenen Behörden und u.a. Nike, wird in Zukunft womöglich weitere Ideen bzw. Innovationen für die Körperfunktionsüberwachung hervorbringen.
Weiß der Otto Normalverbraucher überhaupt was eine Innovation ist?
Dabei ist Innovation ein Begriff geworden, der aktuell in jeder Werbung bzw. Anzeige inflationär genannt oder aufgeführt wird bzw. anscheinend aufgeführt werden muss. Viele Unternehmen werben dabei mit ihren innovativen Produkten oder Dienstleistungen und versuchen den Kunden mit immer „mehr“ Innovation und „weiter, höher, besser“ zu angeln.
Dabei stellt sich aber auch oft die Frage: Ist es eigentlich nur eine Verbesserung, also eine (marginale) Optimierung eines Produktes (m.E. iPhone 3 bis 5), auch Pseudo-Innovation genannt, oder eine wirkliche Innovation, die wachrüttelt und, wie in der Definition von Karl Marx und Peter Schumpeter, die schöpferische oder kreative Zerstörung von etwas Bestehendem beinhaltet? Vor jeder Innovation steht zumeist eine gute Idee. Davon gibt es (leider?) zahlreiche, aber nur wenige schaffen es, zu einer Innovation zu reifen und einen bestehenden Markt entsprechend zu durchdringen – man spricht hier auch von Diffusion.
Um eine Erfindung als innovativ bzw. als Innovation zu titulieren, muss sich diese Neuerung erst erfolgreich am Markt durchgesetzt und eine Nachfrage angestoßen haben. Die enge Begriffsdefinition der „Innovation“ beschreibt somit eine, für einen Nutzer/Anwender erfahrbare neue Qualität und einen markanten Unterschied zu den bisherigen Produkten bzw. Lösungen. Innovation ist mehr als nur eine Verbesserung und auch nicht auf technische Aspekte begrenzt. Gute Beispiele sind hier die Produktinnovation iPod und vor allem die Serviceinnovation iTunes.
Innovation hat IMMER mit Veränderung und Wandel zu tun
Durch eine Idee, die erfolgreich am Markt bzw. beim Kunden und Nutzer angekommen ist, wird sich etwas ändern: das Verhalten des Kunden bzw. Nutzers, der Markt selber oder das Produkt an sich bzw. dessen Herstellung oder gar Verwendung. Bei den o.g. Entwicklungen stellt sich mir die Frage: Was machen/können wir demnächst noch alles mit unseren Mobilgeräten bzw. Uhren? Welche Kunden- bzw. Lebensdaten können noch ausgelesen werden und wofür – für wen?
Fortwährend haben alle Unternehmen die Herausforderung, gute Ideen und potenzielle Innovationen zu generieren. Um solche zu fördern, beginnen die Veränderungen in Unternehmen, in der Struktur, in den Prozessen und wichtiger: bei Entscheidern! Das Innovationsmanagement begleitet und unterstützt dabei die sensiblen Phasen der Ideengenerierung und vor allem des Ideenmanagements. Innovativ zu arbeiten bedeutet auch, etwas in einem Unternehmen zu verändern und Veränderungen akzeptieren zu können.
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