Veröffentlicht am: 17.02.2016
Digitale Transformation – Ohne Wissen geht’s nicht
Industrie 4.0, digitale Transformation, Internet of Things. Diese sind seit einigen Jahren die Fokusthemen der Wirtschaft. So nimmt sich das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie mit der „Digitalen Agenda 2014 – 2017“ der Thematik an und auch das Topthema der CEBIT 2016 lautet bereits zum zweiten Mal „d!conomy“. Was steckt jedoch dahinter? Sind es mehr als nur BUZZ-Words? Und insbesondere, wie lassen sich die Fortschritte der digitalen Technologien und darauf basierenden Anwendungen optimal in einen Unternehmenskontext integrieren und damit die Potentiale der Digitalisierung zum Vorteil der Unternehmen nutzen?
In einer CEO-Studie von IBM aus dem Jahre 2012 wurden mehr als 1.700 CEOs aus Privatwirtschaft und öffentlichem Sektor befragt, welche Trends und Herausforderungen auf der strategischen Agenda für die kommenden Jahre stehen. Innerhalb der drei identifizierten Kernthemen aus der Studie wiederholen sich zwei wichtige Erfolgsfaktoren: Der effiziente Umgang mit Wissen und die Fähigkeit sich als Unternehmen zu verändern.
Die drei Kernthemen im Hinblick auf Innovationsfähigkeit und Wettbewerbsvorteile sind:
- Mitarbeiter stärken: Ziel ist es, die eigene Innovationskraft mit Hilfe der eigenen Mitarbeitenden zu stärken. Dafür bedarf es einer offenen und stärker teamorientierten Unternehmenskultur, die sich durch Vernetzung der Mitarbeiter, durch erfahrungsbasiertes Voneinanderlernen und den ungehinderte Austausch von Ideen auszeichnet. Sogenannte Outperformer – überdurchschnittlich erfolgreiche Unternehmen – verfügen laut Studie über die nötige Change-Management-Kompetenz und sind dementsprechend auch im Hinblick auf das Bewältigen von Veränderungen überdurchschnittlich erfolgreich.
- Kunden als Individuen behandeln: Auf der Grundlage von Erkenntnissen und Wissen über den Kunden werden Wettbewerbsvorteile angestrebt. Dafür müssen sich Unternehmen zum einen die nötige Kompetenz für die Erfassung und Analyse der Informationen über den Kunden (zum Beispiel mit Big-Data-Anwendungen auf der Basis systematisch von Servicemitarbeitern erfasster Informationen) aufbauen, zum anderen müssen die Erkenntnisse dann zur richtigen Zeit den richtigen Personen zur Verfügung gestellt werden, sodass auch geeignete Maßnahmen abgeleitet und umgesetzt werden können. Outperformer beherrschen beides: die Erfassung und Analyse, insbesondere herausragend aber die Umsetzung von Erkenntnissen in Maßnahmen.
- Innovationen durch Partnerschaften vorantreiben: Hier geht es darum, Kooperationen und Partnerschaften nicht nur für innovative Produkt- und Prozessverbesserungen zu nutzen, sondern vor allen Dingen geht es um die Erschließung ganz neuer Geschäftsfelder und neuer Märkte. Auch hier bedarf es einer grundlegenden Veränderung in der Unternehmenskultur, der Öffnung des Innovationskanals, einer zentralisierten Funktion für das Kooperationsmanagement insbesondere für die Bereitstellung von Know-how und für das Zulassen revolutionären Denkens. Es ist nicht überraschend, dass Outperformer durch eine stärkere Zusammenarbeit mit Partnern, 48% häufiger in fremde Branchen eintreten.
Wie passen nun diese strategischen Kernthemen und die digitale Transformation zusammen? Wie ermöglicht man den notwendigen Wandel innerhalb der Unternehmenskultur? Und wird man diesen Herausforderungen alleine mit der Digitalisierung begegnen können?
Die Digitalisierung kann definitiv technologische Rahmenbedingungen setzen: sowohl für eine effizientere Zusammenarbeit zwischen Mitarbeitern und Partnern – als Voraussetzung für eine Veränderung in der Unternehmenskultur – als auch für die Bereitstellung der nötigen Analysekompetenzen hinsichtlich des Wissens über Kunden. Jedoch hört es bei den technologischen Rahmenbedingungen nicht auf. Vielmehr bedarf es auch weiterer unterstützender Maßnahmen – organisatorisch wie auch personell – um einen erfolgreichen und zukunftsfähigen Wandel zu vollziehen. Kenichiro Yamanishi, President und CEO der Mitsubishi Electric Corporation, bringt es auf den Punkt: „Um Innovationen zu erreichen, müssen wir Erkenntnisse aus verschiedenen Branchen und das Wissen vieler verschiedener Menschen nutzen.“
Entsprechend ist daher nicht nur eine „Digitale Transformation“ sondern eine umfassende Unternehmenstransformation erforderlich, um die Potentiale der Digitalisierung produktiv im Unternehmen umzusetzen. Bei der Transformation steht dabei der ganzheitlicher Ansatz im Fokus, der alle Aspekte rund um Produkte, Kunden, Mitarbeiter, Partner, Organisation und Daten einschließlich des damit verbundenen Wissens umfasst und die Frage beantwortet: Wie müssen wir uns als Unternehmen in ganzheitlicher Sicht verändern, um auch in Zukunft erfolgreich zu bleiben? Das Beantworten dieser
Frage erfolgt dann selbstverständlich individuell in Abhängigkeit der unternehmensspezifischen Situation und der aktuellen und zukünftigen Herausforderungen.
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